Die Geschichte von der guten bösen Hexe

 

Es war einmal eine kleine Hexe, sie lebte mit ihrem Kater Rudi und mit ihrem Raben Freddi in einem großen Hexenhaus nahe eines Waldes. Sie spielte gern mit kleinen sterblichen Kindern und half den Großen, wenn sie Probleme hatten. Sie war glücklich, bis eines Tages der Hexenmeister kam und sie anschrie: „Du bist eine Hexe und Hexen sind böse, geh auf eine Hexenschule oder deine Zauberkräfte werden dir entzogen!“ Die Hexe fragte: „Wo finde ich so eine Schule?“ Daraufhin erklärte ihr der Meister: „Am Ende des Waldes hinter dem Zaubertor.“ Die Hexe machte sich sofort mit ihren Tieren auf den Weg. Es war ein langer anstrengender Weg, aber schließlich fand sie die Zauberschule. Sie war bewacht von bösen alten Hexen mit sprechenden Warzen auf der Nase. Die kleine Hexe ging hinein und plötzlich begannen Freddi und Rudi mit ihr zu reden. Die Hexe erschrak, denn da kam ein alter Mann auf sie zu und sagte: „Hab keine Angst, ich bin dein Lehrer.“ Er begleitete sie zum Klassenzimmer und lehrte den Kindern, wie sie Sterbliche erschrecken und wie sie Menschen in einen Gegenstand oder ein Tier verwandeln können. Er zeigte ihnen auch, wie sie sich unsichtbar machen, wie sie Gegenstände schweben lassen und wie sie böse werden können. Zuletzt musste jede noch eine Prüfung machen. Die kleine Hexe bestand sie und bekam ihren grünen Daumen. Nun war sie unsterblich, konnte gut zaubern und war böse. Als sie wieder in ihrem Hexenhaus war, besprach sie sich mit ihrer Katze, weil sie eigentlich gar nicht böse sein wollte, sondern lieber eine gute Hexe sein wollte.
Von da an war die kleine Hexe ein geprüfte Hexe, hatte den grünen Daumen erworben und blieb – trotz ihrer Ausbildung zur bösen Hexe – eine freundliche kleine Hexe, die immer gerne mit sterblichen Kindern spielt.

Florian Häublein

 


zurück