Die Kugelbergler

 

Es war ein schöner sonniger Herbsttag, die bunten Blätter flogen herum und der lustige König Gustav von Kugelberg schaute aus dem Fenster seines Schlosses. Doch heute war der lustige König gar nicht so lustig wie sonst, denn seine Tochter Leoni ist in der Nacht von der bösen Königin Margarete von Eisberg entführt worden. Sie wohnt in der Eisstadt auf einem Berg in ihrem Kristallschloss. In der Eisstadt wohnt niemand außer Margarete, denn sie ist so böse gemein und hinterhältig, dass alle Bewohner der Stadt nach Kugelberg gezogen sind, wo König Gustav regiert. Sie war deswegen so sauer, dass sie dem König gedroht hat, etwas Furchtbares geschehen zu lassen. Und jetzt hat sie es geschehen lassen. 
Der König hat alle Bewohner von Kugelberg in den Schlosshof berufen und ihnen die schreckliche Nachricht überbracht. Die Bewohner waren empört und wollten alle die Prinzessin wieder zurück holen. Der König und die Bewohner machten sich auf den Weg. Je näher sie Eisstadt kamen, um so kälter wurde es. Endlich sahen sie das Schloss von Margarete, doch diese hat bemerkt, dass sich Menschen ihrem Schloss nähern und sofort in ihr Fernglas geschaut. Als sie sah, dass es König Gustav war, überlegte sie, was sie tun könnte und griff sofort nach ihrem Edelstein, mit dem sie zaubern konnte.
Gustav und seine Leute standen nun am Eingang vom Schloss, als plötzlich Margarete mit ihrem Edelstein auf dem Balkon kam und einen Zauberspruch rief: „Du, König Gustav, sollst jetzt sofort ein vierbeiniges Tier sein.“ Plötzlich stand ein Esel an Gustavs Stelle. Margarete drehte sich um und lachte böse. Die Bewohner von Kugelberg waren überrascht, dass der König plötzlich ein Esel war. Trotzdem waren sie fest davon überzeugt, dass sie die Prinzessin befreien würden. Sie drangen in das Schloss ein und standen in einer riesigen großen Kristallhalle, die voll mit Kristallen war. Die Kugelbergler waren so erstaunt, dass sie gar nicht bemerkten, dass Margarete in die Halle gekommen war. Alle erschraken als sie sie sahen. Auch der König erschrak so sehr, dass er laut „iate“ und plötzlich die ganzen Kristalle in der Halle wackelten. Die Königin stand genau unter einem Kristall und dadurch, dass sie auch schrie, fielen die ganzen Kristalle von der Decke. Ein Kristall fiel genau auf Margaretes Kopf - sie schrie und fiel um. Die Bewohner fühlten ihren Puls und stellten fest, dass Margarete tot war. Sie freuten sich riesig und machten sich auf die suche nach Leoni. Sie fanden eine Eistreppe und liefen nach unten, den König banden sie oben fest. Als sie unten ankamen, fanden sie einen großen Spiegel und einen Tisch, auf dem ein Buch lag, das von außen sehr verziert war. Einer der Bewohner machte das Buch auf und fand viele Zaubersprüche darin. Unter jedem Zauberspruch stand ein Name, unter dem letzten Zauberspruch stand der Name Leoni. Die Bewohner sprachen die Sätze, die da standen, nach, und plötzlich öffnete sich der große Spiegel und die hübsche Leoni stand vor ihnen. Die Bewohner konnten kaum glauben, dass sie Leoni befreit hatten. Leoni war genauso überrascht wie alle anderen und wollte sofort wissen, wo ihr Vater sei. Die Kugelbergler gingen mit ihr die Treppe nach oben. Dort schaute sie sehr verwundert, als sie den Esel sah. Die Leute erklärten ihr, was geschehen war. Leoni musste weinen und überlegte dann aber trotzdem, wie sie ihren Vater wieder in einen Menschen verwandeln könnte. Einer der Kugelbergler rannte plötzlich wieder nach unten in den Keller und kam mit dem Buch nach oben. Die anderen schauten ganz verwundert und überlegten, was er mit dem Buch wohl vorhabe. Völlig unerwartet rief er auf einmal ein paar Sätze und der König stand vor ihnen. Leoni fiel ihrem Vater sofort in die Arme. Die anderen klatschten vor Freude. 
Noch am gleichen Abend machten sich alle auf den Weg zurück nach Kugelberg. Dort feierten sie noch bis in die Nacht. Keiner ging mehr nach Eisstadt und sie lebten endlich in Frieden vor der Königin Margarete von Eisberg. So lebten sie noch weitere Jahre glücklich in Kugelberg.

Mandy Kräußlich

 


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