Der Zwerg vom verzauberten Berg

 

Es war einmal ein wunderschönes Königreich. Alle Menschen hätten glücklich und zufrieden leben können. Sie hatten alles was sie zum Leben brauchten, da seit langer Zeit Friede herrschte. Es wäre wie im Märchen gewesen, wäre da nicht das Unglück mit dem Herrscher des Landes gewesen. Der von allen Untertanen geliebte König war sehr krank geworden. Es ging ihm von Tag zu Tag schlechter, aber keiner der vielen Ärzte, die ihn untersuchten, wusste was den König so krank gemacht hatte. Eines Tages kam ein kleiner buckliger Mann in das Königsschloss und verlangte den König zusehen. Er sagte zum König: „Ich habe gehört, dass du Hilfe suchst, die dir noch keiner geben konnte. Ich aber kann dir helfen!“ Der König glaubt ihm nicht und ließ den freundlichen Zwerg aus dem Palast werfen. Als für ihn alle Hoffnung auf Hilfe schwand und er dem Tode immer näher kam, erinnerte sich der König an den Buckligen, der ihm seine Hilfe angeboten hatte. Er ließ im ganzen Königreich nach ihm suchen und versprach, ihm all seine Wünsche zu erfüllen, wenn er ihm nur helfen würde! So geschah es, dass in einer Vollmondnacht dieser kleine bucklige Zwerg wieder erschien. Er sprang im Königszimmer auf und ab und sang immer wieder den Vers eines Liedes:


Der König, der König der liegt dort krank im Bett!,
kann sich nicht rühren Hoppsassa! 
Mich kennt niemand, niemand kennt mich,
doch heilen kann nur ich den König, ja....!


Nachdem er sich beinahe noch darüber kaputt gelacht hatte, kam er an des Königs Bett. Der König fragte sich, wie der kleine Zwerg ihn wohl heilen könne, wo doch die besten Ärzte aus seinem ganzen Reich keinen Erfolg hatten und diese nur ratlos wieder gegangen waren. Wie sollte da dieser kleine Bucklige etwas ausrichten können? Der Zwerg murmelte etwas und dann sprach er: „König, wenn ich dich nun heile, musst du mir eines versprechen: Du darfst deinem Volk nie etwas böses tun und musst gefällig und anständig regieren! Wenn dem großen Reich Unglück geschieht, werde ich wieder kommen vom verzauberten Berg!“ Mit einem Fingerschnippen war der Zwerg fort und der König konnte aufstehen und war geheilt. Und wenn er nicht gestorben ist, dann regiert er heute immer noch sein Volk und der kleine Zwerg bewacht ihn vom verzauberten Berg aus.

Anna Lena Püls 

 


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